Niederstotzingen: Feuerwehr zieht bei Hauptversammlung Bilanz 

(sam) Langsam kehrt bei den Feuerwehren nach den Corona-Lockerungen wieder Normalität ein. Der Übungs-, Aus- und Fortbildungsbetrieb läuft unter bestimmten Beschränkungen wieder an. Doch ist man sich in Feuerwehrkreisen einig: „Feuerwehr ist mehr als nur Einsätze und Übungen“, wie Niederstotzingens Kommandant Thomas Walter an der Hauptversammlung am vergangenen Montag betonte. Zusammenkünfte und kameradschaftliche Ereignisse, die einen essenziellen Teil der Gemeinschaft „Feuerwehr“ darstellen, hatten in den letzten beiden Jahren gelitten. Durch das Herunterfahren des Normalbetriebes konnte jedoch das für Walter wichtigste Ziel erreicht werden: Die Einsatzfähigkeit der Wehr war zu jeder Zeit sichergestellt. 

Coronabedingt bestimmten hauptsächlich die Einsätze das Jahr 2021 der Feuerwehr Niederstotzingen, resümierte Kommandant Thomas Walter in seinem Jahresbericht. Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem die Feuerwehr rund 30 Mal ausrücken musste, waren es 2021 13 Ernstfälle, zu denen die Einsatzkräfte gerufen wurden. Als „Spiegel der Gesellschaft“ beschrieb Walter die Tatsache, dass die Feuerwehrleute immer häufiger zu sogenannten „Notfall-Türöffnungen“ gerufen werden. Der Grund hierfür sei laut Walter, dass immer mehr ältere Menschen auf Hilfe angewiesen seien und bei medizinischen Notfällen nicht mehr selbstständig die Türe öffnen können. Glimpflich verlief im Januar 2021 ein Brand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen, wobei eine Milchküche in Brand geraten war. Die Bewohner konnten das Feuer vor dem Eintreffen der Feuerwehr eindämmen, wurden jedoch hierbei verletzt. Positiv blickt man in Niederstotzingen auf die nächsten Monate. So will man ab Mai sowohl wieder in voller Stärke üben, aber auch Aktivitäten wie den traditionellen „Feuerwehr-Hock“ am Gerätehaus durchführen. Auch das Niederstotzinger „Lindenfest“, an welchem die Feuerwehr in der Vergangenheit stets vertreten war, stehe momentan in der Planung. 

Gute Neuigkeiten gab es auch seitens der Jugendgruppe zu berichten: Jugendgruppenleiter Fabian Appel konnte zwei Neuzugänge verzeichnen. Dagegen stehen keine Austritte, obwohl die Jugendarbeit in den letzten beiden Jahren durch die Pandemie nahezu stillstand. Die Jugendfeuerwehr besteht aktuell aus sieben Jugendlichen. Doch ruht man sich in Niederstotzingen nicht auf den Mitgliederzahlen aus. So werden demnächst von der Stadt finanzierte Werbebanner in Niederstotzingen zu sehen sein, um neue Mitglieder zu akquirieren. 

Als wichtige Vorbildfunktion bezeichnete Bürgermeister Marcus Bremer die Feuerwehr. „Vieles driftet momentan auseinander und Wertesysteme ändern sich“, so Bremer und verwies auf die Auswirkungen der Pandemie und zudem den derzeit vorherrschenden militärischen Konflikt in der Ukraine. „Ein schlechtes Signal wäre es, wenn pandemiebedingte Auflösungserscheinungen in Reihen der Feuerwehr zu verzeichnen wären. Die Bevölkerung nehme sehr klar wahr, wie der Zustand der Feuerwehr vor und nach der Pandemie ist“, so das Stadtoberhaupt. Bremer dankte den Feuerwehrleuten, dass diese, entgegen dieser Befürchtung, auch in schweren Zeiten dem Ehrenamt die Treue gehalten haben. „Es brauche Menschen, an denen sich die Mitbürger ausrichten können“. Weiter informierte Bremer über aktuelle Projekte seitens der Verwaltung. So werden unter anderem die Wasserversorgung in der Sieler- und Schulstraße sowie die Leitung nach Reuendorf erneuert sowie der Breitbandausbau vorangetrieben, an welchen auch das Gerätehaus angeschlossen werden soll. Aber auch die Feuerwehr stehe auf dem Plan der Verwaltung: So soll der Feuerwehr-Bedarfsplan fortgeschrieben und in naher Zukunft mit den Planungen zur Ersatzbeschaffung des in die Jahre gekommenen Schlauchwagens begonnen werden. In der Testphase befinden sich momentan moderne Feuerwehrhelme verschiedener Hersteller, die noch dieses Jahr für die Einsatzkräfte beschafft werden. 

Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Uli Steeger berichtete über die Verbandsarbeit. „Wir dürfen und müssen wieder was wagen“, so Steeger in Bezug auf die Corona-Lockerungen und bestätigte Kommandant Walters Aussage, dass Feuerwehr nicht nur Einsätze und Übungen beinhalten. So wird im Juli dieses Jahres erstmals wieder ein Kreisfeuerwehrmarsch in Dischingen stattfinden, wo die Wehren aus dem Kreis nach längerer Zwangspause wieder die Kameradschaft pflegen können. Auch wird es dieses Jahr ein vom Verband ausgerichtetes Ausbildungsforum mit dem Themenschwerpunkt „Löschschaum“ geben. Gedulden müsse sich jedoch leider noch die Jugendfeuerwehren, deren alljährliches Zeltlager dieses Jahr erneut ausfällt. Ein Hygienekonzept wäre hier nicht durchführbar, so der Vorsitzende. 

Kreisbrandmeister Michael Zimmermann berichtete von rund 1469 Einsätzen, die die Wehren im Kreis Heidenheim im Jahr 2021 absolvierten. Hierbei wurden 121 Menschen gerettet. Trotz eines leichten Anstiegs der Personalzahlen lassen sich jedoch noch nicht die Auswirkungen der Pandemie abschätzen. Anders sieht es bei den Jugendfeuerwehren aus. Hier wurde ein Mitgliederschwund ersichtlich. Zimmermann appellierte, an diesem wichtigen Thema dranzubleiben und Jugendausbilder sowie die Jugendlichen selbst zu motivieren. Bei Beschaffungen von Fahrzeugen und Gebäuden wurden im letzten Jahr acht Förderanträge gestellt. „Dies ist ein gutes Signal seitens des Landes“, so der Kreisbrandmeister. Das Beschaffungsvolumen lag in etwa bei 3,28 Millionen Euro, wobei die Fördersumme bei circa 716.600 € lag. Beschafft wird ein Mannschaftstransportwagen für die Abteilung Demmingen, jeweils ein Löschgruppenfahrzeug für die Feuerwehren Sontheim und Steinheim sowie ein „Mittleres Löschfahrzeug“ für die Feuerwehr Heidenheim. Seitens der Infrastruktur wird in Zang ein neues Gerätehaus gebaut, das digitale Alarmierungsnetz optimiert und am Neubau der Rettungsleitstelle in Aalen mitgewirkt. 

Ernennungen 

Zum Feuerwehrmann: 
Raphael Finsinger, Christian Schiefnetter, Johannes Späth, Maximilian Späth 

Zur Hauptfeuerwehrfrau: 
Sabrina Koch 

Zum Hauptfeuerwehrmann: 
Fabian Appel, Arnold Kießling, Steffen Neidhardt 

Zum Löschmeister: 
Felix Walter 

Zum Brandmeister: 
Marco Ast 

Zum Brandmeister und Zugführer: 
Harald Hartmann, Matthias Rabe 

Ehrungen 

Ehrenzeichen Baden-Württemberg für 15 Jahre Feuerwehrdienst: 
Sabrina Koch, Julian Herrmann 

Ehrenzeichen Baden-Württemberg für 25 Jahre Feuerwehrdienst: 
Markus Koch, Florian Klaiber 

Ehrenzeichen Baden-Württemberg für 40 Jahre Feuerwehrdienst: 
Herbert Allgayer, Rolf Schwarz

#wirfuerdenlandkreisheidenheim


Foto: © Kreisfeuerwehrverband Heidenheim (sam)

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